Hallo Schachfreunde,
wir leben in einer schwierigen Zeit, das ist unbestritten. Aber jetzt die Hände in den Schoß legen und nur abzuwarten ist in meinen Augen keine Alternative. Der Präsident des Deutschen Schachbundes Ullrich Krause hat in seiner aktuellen "Mitteilung des Präsidenten zur aktuellen Corona-Situation" viele Punkte angesprochen. Nicht zuletzt gab es beim Landesspielleiterausschuss am 27.10.2020 in Halle ein klares Votum für die Vorbereitung und Durchführung der Saison 2020/21. Ganz sicher wird diese kommende Saison einige Herausforderungen an die Vereine und auch Funktionäre stellen. Zumindest im Bezirk haben wir viele "Lockerungen" vor, die sonst übliche Härten stark mindern bzw. gänzlich unterbinden. Konkreter kann ich darauf noch nicht eingehen, da weder Spielleiterausschuss, noch Vorstand getagt haben.
Wir haben ja bereits die Pokalwettbewerbe im Bezirk gestartet (auch wenn aktuell die Spiele noch nicht ausgetragen werden können) und werden die Punktspielsaison ebenfalls vorbereiten. Natürlich sind Wettkämpfe im Nachwuchsbereich ebenfalls sehr wichtig, wie das Nachwuchstraining an sich, aber bitte nicht auf Kosten der vielen zahlenden Mitglieder, die dem Jugendalter entwachsen sind. Natürlich bleibt es jedem Mitglied und jedem Verein überlassen, ob er am Spielbetrieb teilnehmen möchte/kann. Keine Vorbereitung einer Saison bedeutet jedoch Spielverbot für einen Großteil unserer Mitglieder!
Sicherlich ist meine Meinung nicht unstrittig und deshalb bitte ich um Meinungsäußerungen aus den Vereinen, entweder im Blog des Landes oder auch gern an Lutz Wiegand bzw. meine Person.
Schachgruß und bleibt gesund
Dirk Helbig (Vorsitzender SB Dessau)
"Hallo Dirk,
zu Deinem Statement auf der Bezirksseite kann man leider nicht diskutieren. Ich möchte nur auf einen falschen oder (unbewusst) missverständlichen Satz von Dir hinweisen:
"Keine Vorbereitung einer Saison bedeutet jedoch Spielverbot für einen Großteil unserer Mitglieder!"
Das entspricht in keiner Weise meinen Vorschlägen. Ich habe vorgeschlagen, allen, die spielen wollen, Turniere anzubieten. Das können Einzelturniere oder Mannschaftsturniere sein, die auch ausgewertet werden können. Ich denke, dass jeder Verein, der eine Fortsetzung des Spielbetriebs befürwortet (evtl. auch die skeptischen), auch bereit wäre, derartige Angebote zu unterbreiten. Wenn wir aber dem Nachwuchs auf Kosten der Erwachsenen kein vertretbares und auch für die Eltern akzeptables Angebot unterbreiten können, werden die zu den anderen Sportarten abwandern, die viele von ihnen noch nebenbei betreiben. Dann sterben wir irgendwann aus, an, mit oder ohne Corona!
Wir wollen kein Zwiegespräch führen, allerdings würde ich es fair finden, wenn Du diese klarstellende Meinung auch auf der Bezirksseite veröffentlichen würdest (im Blog-Format des Landes wäre diese Replik deplaziert).
Viele Grüße
Oliver" Mirschinka
"Lieber Schachfreund Oliver Mirschinka,
für den Verein CFC Germania Köthen unterstütze ich Deinen Vorschlag einer Aussetzung des Spielbetriebs im Erwachsenenbereich. Das gilt unabhängig von bereits erfolgten Mannschaftsmeldungen, da wir möglicherweise personell und räumlich erhebliche Probleme mit der Spielbereitschaft im Dezember haben könnten.
Wir werden außerdem vorläufig an keiner Punktspielrunde im Jugendbereich teilnehmen.
Meiner Ansicht nach sollte über eine Ansetzung von Mannschaftswettkämpfen sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich erst ab Februar 2021 neu beraten werden.
Da du keinen Email-Verteiler beigefügt hat, kannst Du vielleicht die (hoffentlich eingehenden) Antworten aus den Vereine bündeln und an die Zuständigen weitergeben. Vielen Dank für Dein Engagement!
Mit freundlichem Schachgruß
Georg Heun"
"Hallo,
der VfL Gräfenhainichen unterstützt die Idee des SK Dessau 93.
Mit Schachgruß
Uwe Kurth"
"Hallo Oliver,
ich habe deine Anfrage an unsere Präsidiumsmitglieder und Mannschaftsleiter weitergeleitet und um eine Stellungnahme gebeten. Es habe nicht alle aber eine Mehrheit geantwortet. Die Meinung ist sehr eindeutig:
Kurz vorweg:
Es haben sich alle etwas gewundert, dass ich und nur ich diese Anfrage bekommen hatte. Auch ich selbst muss bei aller Wertschätzung, welche dadurch vielleicht für mich zum Ausdruck gebracht wird, schon sagen, dass ein solches entscheidendes Anliegen schon wenigstens auch an den Präsidenten hätte gerichtet werden sollen! Vielleicht ein ungewolltes versehen, aber wir wollten es schon mal anmerken.
Nun zum Thema:
Wir sind absolut nicht eurer Meinung und wünschen die Fortsetzung eines jeden Spielbetriebes, welcher erlaubt ist.
Natürlich hat jede Einzelperson das Recht, für sich weitergehende Entscheidungen zu treffen, doch sind wir als Sportler und Funktionäre nicht kompetent, die Gefahren von Veranstaltungen so weit einzuschätzen, dass wir eine Durchführbarkeit oder Undurchführbarkeit ableiten könnten.
Wir sind ein Sportverband, welcher für die Durchführung seines Sports sein sollte.
Wenn sie uns verboten wird, müssen wir das akzeptieren und auf die Richtigkeit der Entscheidungen durch die verantwortlichen Ämter und Politiker vertrauen.
Wenn sie uns erlaubt wird, sollten wir das auch tun!
Es ist deshalb auch einigermaßen unfair dem Verband Verantwortungslosigkeit zu unterstellen (oder anzudeuten)!?
Es wurde uns erlaubt unseren Sport unter bestimmten Auflagen durchzuführen. Das Hygienekonzept das Schachverbandes wurde erstellt, und nun liegt es an uns diese Bedingungen zu erfüllen.
Das ist zugegeben nicht immer ganz leicht aber doch schon machbar. Natürlich dürfen Vereine, welche Mühe mit einem geeigneten Spiellokal haben, nicht sich nicht scheuen, Hilfe in Stadt und Gemeinde, Sportbund, Nachbarverein usw. zu suchen. Wer einfach nur sagt: „haben wir nicht / können wir nicht“ macht es sich da wohl zu leicht.
Unsere Mitglieder zahlen auch Beitrag und haben deshalb auch ein gewisses Recht auf die Durchführung ihrer gewohnten Sportveranstaltungen! Natürlich kann es sein, dass die Wettkämpfe durch höhere Gewalt abgebrochen werden müssen. Das ist aber kein Grund, es nicht mit gutem Willen zu versuchen!!
Was die Spielbereitschaft eurer Mitglieder angeht, kann ich nicht wirklich beurteilen. Tatsächlich habt ihr eine viel höhere Altersstruktur als wir. Ich möchte aber aus Erfahrung darauf hinweisen, dass längere Unterbrechungen meist viel mehr zu Mitgliederverlusten führen. Es gilt in der Regel „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Ich befürchte wirklich, dass sich die Situation eurer Mannschaften ein Jahr später nicht bessern wird.
Dass ihr gezwungen seid, Mannschaften zu melden ist absolut falsch.
Lutz Wiegand hat bereits angefragt, ob jemand Mannschaften reduzieren möchte.
Wir haben auch eine Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen!
Dass Mannschaftsleiter potentielle Spieler unter Druck setzen, gibt es bei uns nicht!! Aus meiner Sicht, habt ihr da eine etwas zweifelhafte und übertrieben ehrgeizige Einstellung!?
Dieser Gedanke drängt sich auch auf, wenn ihr von späteren Benachteiligungen sprecht!?
Ihr werdet nicht sanktioniert! Wenn vielleicht eine Mannschaft dann später statt in der BL in der BKL spielt, ist das nicht wirklich ein Nachteil. Dort kann man auch mattsetzen (oder gesetzt werden).
Damit komme ich auch gleich kritisch zum empfohlenen freiwilligen „Spaßspielbetrieb“.
Was ist denn bei euch los? Das Schachspielen ist immer freiwillig!!
Und eigentlich haben wir ja den „Spaßspielbetrieb“, denn wir sind Amateure (keine Profis) und spielen natürlich nur für Spaß und Freude!
Also wir wünschen uns, dass ihr und alle anderen mit uns spielen, wenn wir dürfen und freuen uns auf jeden erlaubten Wettkampf.
Ich sende die Mail auch gleich mit an die Verantwortlichen in Land und Bezirk, damit sie gleich unsere Meinung dazu wissen.
Ich wünsche euch alles Gute.
Viele Grüße
Michael" Oswald
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